20210622 Band+team

Mach dein Team zu Rockstars! So motivieren erfolgreiche Bands jedes Entwicklungsteam von Sven Schneider

Nächtelang im Tourbus, wochenlang auf Reisen, jahrelang unter Erfolgsdruck: Erfolgreiche Bands führen nicht nur ein schillerndes, sondern auch ein sehr anstrengendes Leben.
Dennoch nehmen sie alle Strapazen scheinbar gerne auf sich. Denn die Liebe zur Musik und die Verbundenheit mit ihren Fans motiviert die Bands, auch bei 200 Auftritten im Jahr jeden Abend das Beste aus sich herauszuholen und jeden Hit auch nach Jahren noch mit so viel Leidenschaft zu spielen, als wäre es das erste Mal.

Eine Hingabe, die auch ambitionierte Entwicklungsteams inspirieren kann.

 

Die Band, das perfekte Entwicklungsteam? – 5 Inspirationen

Was unterscheidet eine Band von einem Entwicklungsteam?
Bands finden sich meist selbstständig zusammen, während Entwicklungsteams oft von außen zusammengewürfelt werden. Die Zusammenarbeit im Team ist also, anders als in der Band, meist kein Wunschkonzert. Doch ganz gleich, ob Wunschteam oder angeordnete Teambesetzung: Band und Entwicklungsteam können nur erfolgreich sein, wenn sie ihr Ziel gemeinsam lösen. Deshalb können erfolgreiche Bands Impulse bieten, die auch Entwicklungsteams motivieren können – nicht nur, um erfolgreicher, sondern vor allem auch, um zufriedener zusammenzuarbeiten.

 

1. Musizieren ist Leidenschaft – Entwicklung auch?

Vermutlich taugen nur diejenigen Musiker*innen zu echten Rockstars, die so sehr für ihre Musik brennen, dass sie dafür vieles andere zurückstellen. Denn nur so scheint erklärbar, warum sich erfolgreiche Bands Tag und Nacht extrem viel abverlangen und dennoch genau in diesen Strapazen ihre größte Erfüllung finden.

Produktentwicklung nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus dem inneren Antrieb, etwas Großartiges zu schaffen. Ein großartiger Gedanke, der dennoch viel mehr ist als eine schöne Illusion. Denn die Erfahrung zeigt: Überall dort, wo der Teamgeist stimmt, wo Entwicklungsteams für das gemeinsame Ziel brennen, entstehen echte Innovationen und großartige Produkte. Zudem werden derart passionierte Teams auch in schweren Entwicklungsphasen nicht ihren Enthusiasmus verlieren. Die Begeisterung am gemeinsamen Tun ist daher nicht nur für Rockstars, sondern auch für Entwicklungsteams das Überlebenselixier schlechthin. Das sollten auch Teamverantwortliche niemals vergessen.

 

2. Jedes Projekt wie ein Konzert: Es muss sitzen

Echten Rockstars gelingt ein erstaunliches Phänomen: Obwohl sie seit vielen Jahren auf der Bühne stehen, vermitteln sie ihrem Publikum den Eindruck, als würde es für sie an nur dieses eine Konzert geben. Sie wissen: Für uns und unsere Fans hier und heute zählt nur dieses eine Konzert, nur dieser Abend. Also spielt die Band, obwohl sie mehr als routiniert ist, mit einer Leidenschaft, als würde sie das Wort „Routine“ nicht kennen.Wäre es nicht großartig, wenn auch Entwicklungsteams jedes neue Projekt wie ein Konzert angehen, für das es keine zweite Chance gibt? Wenn sie für jedes Projekt das bestmögliche Ergebnis erzielen wollen, um hier und jetzt zu begeistern?

 

3. Das absolute Engagement für die Fans: Mehr Nutzerorientierung geht nicht.

Viele Rockstars schwimmen im Geld und wissen dennoch, wem sie diesen Erfolg zu verdanken haben: ihren Fans. Also hören sie nicht auf, das Beste für ihre Fans zu geben.

Wie könnte eine Produktentwicklung aussehen, wenn ein Entwicklungsteam mit den Anwender*innen die gleiche Verbundenheit spürt wie eine Band mit ihren Fans? Dann wäre die Zufriedenheit der Anwender*innen für das Entwicklungsteam das Gleiche wie der Applaus für Musiker*innen: der größte Lohn.
In jedem Fall scheint eines klar: Wo diese Haltung gelingt, erübrigen sich alle Aufforderungen und Appelle zur Nutzerorientierung von selbst.

 

4. Bis zur 1/16-Note aufeinander eingespielt: Vertrauen und Verlässlichkeit als Erfolgsgrundlage

Eine erfolgreiche Band ist der Inbegriff eines guten Teams. So beherrscht jedes Bandmitglied eine besondere Fähigkeit und erfüllt damit eine unersetzbare Aufgabe zur Erfüllung der gemeinsamen Mission. Zugleich wissen aber auch alle Bandmitglieder um das Können der anderen. Alle sind also perfekt aufeinander eingespielt. Einsätze werden auf 1/16 genau getroffen. Tanzt ein Bandmitglied aus der Reihe, fangen die anderen Bandmitglieder den Ausrutscher auf oder aber sie greifen dessen Idee auf und entwickeln sie weiter.

Ein solches Zusammenspiel ist jedem Entwicklungsteam nur zu wünschen. Wissen die Teammitglieder um das Können der Anderen und greifen deren Stärken und Schwächen wohlwollend auf, so kann auch in einem Entwicklungsteam die Zusammenarbeit nahezu spielend leicht gelingen. Kreatives Potenzial kann reifen.

 

5. Der Drummer ist kein Gitarrist ist kein Sänger: Die richtige Besetzung macht den Unterschied.

In einer guten Band ist jedes Bandmitglied ein Meister seines Faches. Auch wenn die Bandmitglieder gelegentlich Rollen tauschen, bleibt also eines klar: Niemand singt so gut wie die Frontsängerin, keiner trifft die Beats so gut wie der Drummer und niemand spielt die Soli so virtuos wie der Gitarrist. Das lässt aber auch einen logischen Rückschluss zu: Eine Band braucht keine Ersatzbank. Die Rollen sind klar besetzt, Auswechslungen sind bis auf Krisenzeiten keine Option.

Ohne Frage ist die richtige Besetzung nicht nur ein Erfolgsrezept für gute Bands, sondern auch für Entwicklungsteams. Gelingt es, für alle Teammitglieder das „Instrument“, also den Einsatzort, zu finden, an dem sie glänzen können, wird dies nicht nur die Performance des Teams steigern, es wird auch weniger Neid und Rollendiskussionen geben.

Das Bild der Band macht so eines ganz deutlich: Für Unternehmen gibt es nichts Besseres als ein eingespieltes, begeistertes Team. Es sollte daher nicht ohne Not umgestellt, dafür aber nach allen Möglichkeiten unterstützt werden. Denn die Freude an einem gelingenden und kreativen Zusammenspiel ist ein Erfolgs- und Zufriedenheitsfaktor, den man weder in einer Band noch in einem Team hoch genug schätzen kann.

 

Von der Band zum Festival

Immer öfter entstehen in der Produktentwicklung Szenarien, bei denen ein einzelnes Team zur Bewältigung des Entwicklungsauftrages nicht mehr ausreicht. Dann müssen mehrere Entwicklungsteams, wie Bands auf einem Festival, zusammenspielen, um gemeinsam ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Wie das gelingen kann, zeigt Svens zweiter musikalischer Blogbeitrag: „Gemeinsam richtig (e)skalieren!“

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