Prototypen

Tage statt Monate - Prototypen als Innovations-Katalysator von Andreas Keßler

Wer schon einmal an der Entwicklung neuer Apps und Softwares beteiligt war, dürfte das Problem kennen: Langatmige Verständigungen zu Begrifflichkeiten, fachlichen Hintergründen und den genauen Zielen einer Idee können deren Umsetzung ausbremsen und so zu einem Hemmschuh für Innovationen werden. Weil die IT und der zuständige Fachbereich zudem häufig unterschiedliche „Sprachen“ sprechen, ist oft noch nicht einmal klar, ob alle tatsächlich das Gleiche möchten. Genau in solchen Situationen wird das große Potenzial des visuellen Prototyping deutlich.

Produktentwicklung mit Mockups und Clickdummies: Konkret und effizient.

Bei der Entwicklung digitaler Produkte können Prototypen effektiv und schnell zu innovativen Lösungen führen. Doch es lassen sich noch mehr Gründe für die Anwendung des visuellen Prototyping nennen:

  • Vom Abstrakten ins Konkrete: Mockups bieten die Möglichkeit, das Potential einer digitalen Idee anschaulich darzustellen. So kann sichergestellt werden, dass alle Beteiligten von der gleichen Grundlage ausgehen. Die langatmige Entschlüsselung von Begriffshülsen entfällt. Statt der Aufklärung von Containerbegriffen steht die eigentliche fachliche Arbeit im Zentrum.
  • Prozessorientiertes Vorgehen: Durch den verhältnismäßig geringen Erstellungsaufwand ermöglichen Clickdummies die Gestaltung eines dynamischen Arbeitsprozesses, der offen ist für kleinstufige Fort- und Rückschritte. Da alle Beteiligten im Rahmen des Design-Thinking Prozesses zudem direkt am digitalen Entwurf des Endproduktes arbeiten, können unterschiedliche Erwartungshaltungen schneller erkannt und befriedet werden.
  • Kreativität und Innovation stehen im Vordergrund: Clickdummies können Ideen und Visionen veranschaulichen, ohne dass diese sofort durch die Frage nach dem Machbaren ausgebremst werden. Zugleich bieten sie die Gelegenheit, eine Fülle noch unsortierter Ideen in ein schlüssiges, neues Produkt zu überführen. Kreativer Freiraum für Innovationen entsteht.
  • Größere Anwenderzufriedenheit: Weil Machbarkeitsbedenken und technische Detailfragen in den Hintergrund treten, können sich beim Design-Thinking alle Beteiligten darauf konzentrieren, ein Produkt zu designen, das bestmöglich auf die Bedürfnisse des Anwenders zugeschnitten ist. Dabei können entscheidende Faktoren, wie z. b. die Usability oder die Informationsdarstellung der App mit Hilfe des Clickdummy kontinuierlich verbessert werden. So entstehen Produkte, die optimal auf die Bedürfnisse des Anwenders zugeschnitten sind.

Vom Prototyp zum Produkt – ein kurzer Weg

Beim Prototyping greifen Ideenentwicklung und Projektplanung dynamisch ineinander. So können mit der entsprechenden Expertise die gewünschten Anforderungen an die Software bereits abgeschätzt werden, während sich die Beteiligten über die Ziele ihres Produktes austauschen und ihre Idee entwickeln. Dadurch muss zwischen Clickdummy und Endprodukt oftmals kein großer Weg mehr liegen.
Anschaulich wird dies an einem Projekt der Kneipp GmbH, die ihre Kunden-App neu entwickeln wollte. Dabei sollte es den Kunden ermöglicht werden, ihr Punktekonto im Bonusprogramm selbstständig zu verwalten und an verschiedenen Loyalty Journies teilzunehmen. Nach der Abbildung verschiedener Optionen mit Hilfe eines Clickdummies entstand schließlich ein produktiv nutzbares MVP („Minimal vollständiges Produkt“), dessen Funktionsumfang sich noch kundenfreundlicher zeigte, als dies bei den ersten Überlegungen angedacht worden war. 

Wir reden bei der Umsetzung von Tagen und nicht mehr von Monaten

Während Prototypen bislang meist nur im Agentur-Webdesign eingesetzt werden, ist das innovative Potential von Clickdummies bei der Entwicklung digitaler Produkte häufig noch ungenutzt. Doch gerade dort bietet visuelles Prototyping die Möglichkeit, mit einem effektiven Mitteleinsatz schnell einen Wert entstehen zu lassen, anstatt die eigene Energie in vielen Abstimmungsprozessen zu verlieren. Alle Beteiligten wissen schneller, was sie erwartet. Bei der Umsetzung ist deshalb eher von Tagen die Rede und nicht mehr von Monaten.

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